Kläranlage Bad Königshofen
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Heizöl im Klärwerk: Ermittlungen zu mutmaßlichem Umweltdelikt

Die Polizei in Bad Königshofen im Landkreis Rhön-Grabfeld ermittelt zu einem mutmaßlichen Umweltverbrechen: In der Kläranlage wurde eine größere Menge eines Mineralölgemischs entdeckt. Jetzt bittet die Polizei die Bevölkerung um Hinweise.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Schon am 20. April haben Mitarbeiter des Klärwerks in Bad Königshofen im Landkreis Rhön-Grabfeld ein Mineralölgemisch in einem Becken der Anlage entdeckt und gemeldet: Etwa 400 Liter Mineralöl seien in die Kläranlage gelaufen, hieß es damals. Insgesamt sieben Kubikmeter verunreinigtes Abwasser mussten Feuerwehrleute aufwendig absaugen und in einer Müllverbrennungsanlage verbrennen. Erst nach zwei Tagen war die Reinigung abgeschlossen. Ohne den Einsatz der Feuerwehr wäre das verunreinigte Wasser vermutlich in die nahe gelegene Saale gelangt und hätte dort beträchtliche Umweltschäden angerichtet. Den oder die Verursacher konnte die Polizei trotz intensiver Suche bislang noch nicht ermitteln und sucht nun dringend Zeugen.

Heizöl in Klärwerk: Polizei bittet um Zeugenhinweise

Die Polizei und die Stadtverwaltung bitten daher die Menschen in Bad Königshofen und Umgebung, Hinweise zu geben. Es handle sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bei dem Mineralölgemisch um Heizöl, erkennbar an der rötlichen Einfärbung. Deshalb fragt die Polizei, wer Angaben zu ungewöhnlichen Beobachtungen zum Umgang mit Heizöl machen kann. Für Hinweise können sich Zeugen an die Polizei Bad Königshofen unter der Telefonnummer 09761/906-0, an die Wasserschutzpolizei Schweinfurt unter der Telefonnummer 09721/202-2251 oder an die Stadtverwaltung von Bad Königshofen wenden.

Öl über Kanalisation in Kläranlage geflossen?

Nach Angaben der Polizei ist das Heizöl wahrscheinlich über die Kanalisation in die Kläranlage gelangt. Ob es ein Versehen war oder ob das Heizöl absichtlich entsorgt worden ist, lasse sich nicht sagen. Die Kosten für die Reinigung und Entsorgung schätzt die Wasserschutzpolizei auf einen fünfstelligen Betrag. Das Strafmaß bei einer Gewässerverunreinigung in diesem Ausmaß liegt laut Polizei bei einer Geldstrafe oder einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe. Sollte der Verursacher nicht gefunden werden, muss die Stadt Bad Königshofen die Kosten für Reinigung und Entsorgung selbst tragen.

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