Autonomes Rennauto der TUM
Bildrechte: picture alliance / Anadolu | Waleed Zein

Rennen in Abu Dhabi

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TU München gewinnt autonomes Autorennen in Abu Dhabi

Wie weit ist autonomes Fahren? In Abu Dhabi wurde das unter Extrembedingungen ausgetestet. Auf einer Formel-1-Rennstrecke. Mit dabei ein Team der TU München – und das hat gewonnen.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft am .

Es war ein Härtetest für Algorithmen, die autonome Autos steuern. Vier Teams traten in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, gegeneinander an; Forscher von verschiedenen Universitäten, aus Italien, Bremen und aus München von der Technischen Universität (TUM). Die vier hatten sich zuvor schon gegen weitere vier Mannschaften durchgesetzt. Gefahren wurde auf einer Formel-1-Strecke. Höchstgeschwindigkeit 250 km/h. Jedes Team hatte das gleiche Gefährt zur Verfügung und musste hier seine eigens entwickelte Software einspielen. Es ging darum, die Signale möglichst gut zu verarbeiten, die die Autos über Laser, Kameras und zahlreichen andere Sensoren erfassten.

Autonomes Fahren und Formel-1 passen eigentlich nicht zusammen

Generelles Problem beim autonomen Fahren sind unvorhersehbare Situationen: Ein Kind, das auf die Straße läuft, ein Autofahrer, der plötzlich einen Schlenker mit seinem Fahrzeug macht. In solchen Fällen kommen die Systeme schnell an ihre Grenzen.

Deshalb wurde autonomes Fahren zuerst auf den Autobahnen bei mittlerer Geschwindigkeit auf der rechten Spur getestet. Hier ist normalerweise nicht mit plötzlichen Herausforderungen zu rechnen. Die Bedingungen in Abu Dhabi waren so ziemlich das genaue Gegenteil davon. Hohe Geschwindigkeiten und unvorhersehbare Aktionen der Rivalen auf der Piste.

Überholen ist schon für menschliche Fahrer schwierig

Das Rennen verlief dementsprechend vor allem in der Vorausscheidung nicht wirklich glatt. Es gab zahlreiche Probleme und Crashs von verschiedenen Teams. Auch das TUM-Team hatte mit Schwierigkeiten zu kämpfen und musste deshalb im Finale aus der dritten Position starten.

Überholmanöver sind auf solchen Formel-1-Strecken schon für menschliche Fahrer ziemlich schwierig. Für autonome Systeme sind sie eine echte Herausforderung. Die Münchner schafften aber mit ihrem System am Ende trotzdem die Konkurrenz hinter sich zu lassen und den Sieg einzufahren. Ein großer Erfolg für das Team aus drei Professoren, zehn Doktoranden und fünf Masterstudenten vom Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik, den die gesamte Uni feierte.

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